Back To The Trade
Der wohl beste Trading Podcast in Deutschland!
#25 Das Chancen-Risiko-Verhältnis als Fundament profitablen Tradings
In Folge 25 von „Back to the Trade“ behandeln wir einen der wichtigsten Bausteine für erfolgreiches Trading: das Chancen-Risiko-Verhältnis (CRV). Während wir in den vorherigen Folgen die Grundlagen des Risikomanagements gelegt haben, geht es jetzt um den entscheidenden Filter, der darüber entscheidet, ob du einen Trade überhaupt eingehen solltest.
Der Unterschied zwischen CRV und Profit-Faktor
Ein häufiges Missverständnis, das ich in dieser Folge aufkläre, ist die Verwechslung von CRV und Profit-Faktor:
- CRV ist ein reines Planungsinstrument – es zeigt dir, was du theoretisch gewinnen könntest im Verhältnis zu deinem Risiko
- Profit-Faktor ist das, was du tatsächlich realisierst – die Realität deiner abgeschlossenen Trades
Ein geplantes 10:1 CRV bedeutet nicht automatisch, dass du dieses Verhältnis auch erreichst. Oft schließt du bei 1:1 oder 2:1, aber manchmal entwickeln sich Trades auch zu 12:1 Gewinnern.
Die praktische Anwendung: Das Ball-an-der-Wand-Prinzip
Um das Konzept greifbar zu machen, verwende ich die Metapher eines Balls, der gegen eine Wand geworfen wird:
- Die Wand symbolisiert deine Handelszonen
- Der Ball repräsentiert die Kursbewegung
- Das Abprallen ist die erwartete Reaktion
Wichtige Erkenntnisse daraus:
- Der Stop-Loss gehört immer knapp auf die andere Seite der Zone
- Das Gewinnziel sollte realistisch sein (der Ball prallt selten die volle Strecke zurück)
- Entweder die Zone hält oder sie bricht – dazwischen gibt es nichts
Die goldene 2:1 Regel
Eine der wichtigsten Regeln, die du aus dieser Folge mitnehmen solltest: Eröffne keine Position unter einem CRV von 2:1
Das bedeutet: Dein potenzieller Gewinn sollte mindestens doppelt so hoch sein wie dein Risiko. Bei 1,4:1 oder 1,5:1 lässt du den Trade links liegen – egal wie gut der Einstieg aussieht.
Break-Even Management bei 1:1
Sobald deine Position das 1:1 Verhältnis erreicht (du bist so viel im Plus wie dein initiales Risiko), sicherst du die Position auf Break-Even ab. Das bedeutet:
- Du ziehst den Stop-Loss auf deinen Einstiegskurs
- Du kannst ab diesem Punkt nichts mehr verlieren
- Die Position hat Raum sich zu entwickeln
Das Zonenmodell und die Stop-Platzierung
Die Dicke und Qualität deiner Zonen bestimmt direkt deinen Stop-Abstand:
- Spitze Zonen = enger Stop = präzises Setup
- Stumpfe Zonen = weiterer Stop = Minuspunkt im Risikomanagement
Wichtig: Das maximale Risiko bleibt immer bei 1% deines Kapitals, unabhängig vom Stop-Abstand. Was sich ändert, ist deine Positionsgröße.
Praktische Umsetzung
Der Übergang vom Einstiegsdenken zum Setup-Denken ist entscheidend:
- Definiere deine Zone sauber
- Platziere den Stop knapp auf der anderen Seite
- Bestimme dein erstes Ziel an der nächsten relevanten Zone
- Berechne das CRV – unter 2:1 kein Trade!
- Manage aktiv – Break-Even bei 1:1
Die wichtigste Regel zum Schluss
Verschiebe deinen Stop-Loss NIEMALS weiter ins Negative!
Wenn dein Setup nicht aufgeht, akzeptiere den Verlust. Das nachträgliche Erweitern des Risikos zerstört deine gesamte Handelsstruktur und führt langfristig zu größeren Verlusten.
Ausblick
Diese Folge markiert den Übergang vom theoretischen Risikomanagement zur praktischen Trade-Verwaltung. In den kommenden Folgen werden wir diese Konzepte anhand konkreter Beispiele vertiefen und das Trade-Management perfektionieren.
Ressourcen zur Folge:
Weitere kostenlose Strategien und Inhalte verfügbar
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#24 Die unterschätzte Wahrheit über Risikomanagement im Trading
In Folge 24 von „Back to the Trade“ widme ich mich dem vielleicht wichtigsten, aber meist ignorierten Aspekt des Tradings: dem intelligenten Risikomanagement. Während die Instagram-Trading-Szene mit Lambos und schnellen Gewinnen lockt, zeige ich dir die harte Realität – und warum gerade das Verstehen dieser Realität dich zum profitablen Trader macht.
Der Mythos vom schnellen Geld
Gleich zu Beginn räume ich mit der Illusion auf: Trading ist kein Get-Rich-Quick-Schema. Nach 16 Jahren Trading-Erfahrung und 9 Jahren als Profi kann ich dir versichern – es ist ein Handwerk, das Struktur, Logik und vor allem Disziplin erfordert. Die ganzen „Pseudo-Coaches“ mit ihren 500-Euro-Schein-Kaffeefiltern verkaufen dir eine Illusion. Was sie nicht lehren, ist das wahre Geheimnis erfolgreichen Tradings: konsequentes Risikomanagement.
Die goldene 1%-Regel
Die wichtigste Regel, die du aus dieser Folge mitnehmen musst:
Dein maximales Risiko pro Position beträgt 1% – IMMER!
Das bedeutet konkret:
- Bei 10.000€ Kontostand = maximal 100€ Risiko pro Trade
- Bei 50.000€ Kontostand = maximal 500€ Risiko pro Trade
- Diese Regel gilt unabhängig von deiner Kontogröße
Die Mathematik der Verlustserien
Hier kommt die brutale Wahrheit, die viele Trader zu spät lernen. Ich demonstriere es an einem einfachen Beispiel mit 10 Verlusttrades in Folge:
Szenario 1: Konservativ (1% Risiko)
- 10 Trades × 1% = 10% Verlust
- Benötigte Performance zum Ausgleich: ca. 11-12%
Szenario 2: Aggressiv (5% Risiko)
- 10 Trades × 5% = 50% Verlust
- Benötigte Performance zum Ausgleich: 100%!
Die Erkenntnis: Wenn du von 10.000€ auf 5.000€ fällst, musst du dein Konto VERDOPPELN, nur um wieder bei Null zu sein. Das ist der Kontokiller Nr. 1!
Die Checklisten-Methode für variables Risiko
Nicht jeder Trade verdient das gleiche Risiko. Ich zeige dir meine systematische Herangehensweise:
Optimale Bedingungen = 1% Risiko:
- ✓ Gute Marktqualität
- ✓ Primär- und Sekundärtrend übereinstimmend
- ✓ Klare, spitze Orderwall-Zone
- ✓ Keine kritischen Nachrichten
- ✓ Ausreichend Luft zum All-Time-High/Low
Suboptimale Bedingungen = 0,5% Risiko:
- Seitwärtsmarkt oder Range
- Unklare Trendstruktur
- Stumpfe Orderwalls
- Unsichere Nachrichtenlage
Lernphase/Unsicherheit = 0,25% Risiko:
- Du bist noch Anfänger
- Neue Strategie im Test
- Sehr unsichere Marktbedingungen
Der psychologische Indikator
Ein geniales Tool zur Selbstkontrolle: Wenn du ständig auf deine Position schauen musst und nicht abschalten kannst, ist dein Risiko zu hoch – nicht unbedingt mathematisch, aber emotional für deine persönlichen Verhältnisse. Das ist ein klares Warnsignal!
Warum Management wichtiger ist als der Einstieg
Der entscheidende Punkt dieser Folge: Einstiege zu finden ist einfach. Was dich zum profitablen Trader macht, ist das Management – wann sicherst du ab, wann lässt du laufen, wann nimmst du Teilgewinne mit? Genau hier trennt sich die Spreu vom Weizen.
Praktische Umsetzung für Anfänger
Mein Rat für alle, die mit Echtgeld starten wollen:
- Beginne mit 0,25% oder maximal 0,5% Risiko
- Nutze die kleinsten verfügbaren Positionsgrößen
- Fokussiere dich auf den Lernprozess, nicht auf die Gewinne
- Denke daran: Auch mit kleinem Risiko kannst du durch intelligentes Management (z.B. Pyramidisieren) große Gewinne erzielen
Die Verlustfalle vermeiden
Das typische Anfänger-Szenario, das du unbedingt vermeiden musst:
- Start mit 1.000€
- Lucky Shot auf 2.500€
- Verlust auf 500€ (sogar unter Startwert!)
- Das Gefühl: „Hätte ich doch nur…“
Dieses Szenario ist fast immer ein Risikomanagement-Problem!
Ausblick auf kommende Folgen
Diese Folge bildet das kritische Bindeglied zwischen der technischen Analyse (Folgen 1-23) und dem praktischen Trade Management (ab Folge 25). In der nächsten Folge vertiefen wir das Thema mit dem Chancen-Risiko-Verhältnis (CRV) und dem Profitfaktor.
Das Wichtigste zum Mitnehmen
- Maximal 1% Risiko pro Trade – keine Ausnahmen!
- Verlustserien kommen garantiert – plane dafür!
- Nutze die Checkliste zur Risikoanpassung
- Management > Einstieg – immer!
- Klein anfangen ist kein Nachteil, sondern smart
#23 Sonderfolge: Trading in turbulenten Zeiten – Wenn Trump die Märkte rockt
Die Spielregeln haben sich geändert
In dieser ungeplanten Sonderfolge reagiere ich auf die aktuelle Marktsituation und zeige dir, wie du mit fundamentalen Schocks wie Trumps Zoll-Ankündigungen umgehst. Die zentrale Botschaft: Wenn sich die Spielregeln ändern, musst du dein Trading anpassen – oder pausieren.
Die Rally-Auto-Metapher
Stell dir vor, du fährst mit einem Rally-Auto über eine Schotterpiste – alles läuft perfekt. Plötzlich bist du auf einer Formel-1-Strecke. Bleibst du bei deinem Fahrstil, schrottest du das Auto. Genau das passiert gerade an den Märkten: Die Eigenschaften haben sich fundamental geändert. Was gestern funktionierte, führt heute zum Totalschaden deines Kontos.
Drei Strategien je nach Erfahrungslevel
Anfänger: Finger weg!
- FOMO (Fear of Missing Out) ist dein größter Feind
- Es gibt IMMER neue Chancen – du verpasst nichts
- Nutze die Zeit zum Beobachten und Lernen
- Pausiere alle Alarme und Setups aus ruhigeren Zeiten
Fortgeschrittene: Vorsichtig agieren
- Wähle nur Zonen, die WEIT vom aktuellen Kurs entfernt sind
- Handle ausschließlich aggressiv (Abpraller/Durchbrüche)
- Wechsle beim Berühren der Zone in kleinere Timeframes
- Sichere Positionen SOFORT ab – lieber zu früh raus als zu spät
Profis: Alternative Strategien
- Hedging mit gegenläufigen Positionen (Straddle-Strategie)
- Short-Zertifikate am All-Time-High zur Absicherung
- Nutze die Volatilität, aber kenne die Risiken
- Vorsicht vor Stop-Fishing in beide Richtungen
Konkrete Marktbeobachtungen
Die Qualität hat sich massiv verändert:
- Riesige Kerzenkörper statt gleichmäßiger Bewegungen
- Extreme Dochte und Volatilitätsspitzen
- Alte Setups sind komplett hinfällig
- Nike, Puma, Adidas besonders betroffen (Vietnam-Produktion)
Praktische Regeln für die nächsten Wochen
- Keine Positionen übers Wochenende – zu viel kann passieren
- Beachte Handelszeiten – US-Session bringt Chaos
- Erste 30 Min der NY-Session abwarten – lass den Sturm vorbeiziehen
- Forex/Krypto bevorzugen – 24/7 Handel ohne Gaps
- Aktien/Indizes meiden – zu viele Handelspausen
Der Silberstreif am Horizont
Für uns Trader ist die Situation langfristig positiv:
- Endlich weg von den All-Time-Highs
- Neue Einstiegsmöglichkeiten entstehen
- Mehr Volatilität = mehr Chancen
- Wenn sich die Lage normalisiert, explodieren die Möglichkeiten
Die wichtigste Lektion
Dein größter Fehler wäre, an alten Setups festzuhalten. Zonen, die du vor den Trump-News eingezeichnet hast, sind heute wertlos. Die Marktstruktur hat sich fundamental geändert. Erkenne das an und passe dich an – oder bleib draußen.
Zusätzliche Ressourcen
Im WhatsApp-Broadcast-Kanal findest du:
- Aktuelle Marktanalysen zur Situation
- Live-Webinar-Aufzeichnungen
- Trade der Woche mit angepassten Strategien
- Das komplette 60-seitige Begleitheft (NEU!)
Wichtig: Dies ist eine Ausnahmesituation, aber keine einmalige Chance. Trading ist ein Marathon, kein Sprint. Wer jetzt Geduld zeigt, wird später belohnt.