Trading Gruppe? Die knallharte Wahrheit!

Philipp Greineder
trading gruppe

Du bist auf der Suche nach einer Trading Gruppe? Ich verstehe das. Gerade am Anfang ist Trading verdammt einsam. Du sitzt vor deinen Charts, bist dir unsicher, ob du das richtig machst. Überall siehst du Posts von anderen Tradern, die angeblich Gewinne machen. Du denkst: „Wenn ich mich mit anderen austausche, wird’s leichter.“

Das ist ein absolut nachvollziehbarer Gedanke.

Und genau deshalb gibt es Tausende Trading Gruppen auf Telegram, WhatsApp, Discord und Co. Die versprechen dir:

  • Eine Community aus erfolgreichen Tradern
  • Gegenseitige Unterstützung und Motivation
  • Gemeinsam zum Erfolg
  • „Hier verdienen alle Geld!“

Klingt perfekt, oder?

Hier ist, was ich dir in diesem Artikel zeigen werde:

  1. Warum 95% der Trading Gruppen nicht funktionieren (und wie du die 5% erkennst)
  2. Die Betrugsmaschen, die in kostenlosen Trading Gruppen ablaufen
  3. Wie Trading Gruppen wirklich Geld verdienen (Spoiler: nicht durch Trading)
  4. Was die BaFin sagt – mit aktuellen Warnungen und rechtlichen Fakten
  5. Was du stattdessen machen solltest, wenn du wirklich erfolgreich werden willst

Nach diesem Artikel wirst du genau wissen, woran du seriöse von betrügerischen Trading Gruppen unterscheidest – und warum selbst die „seriösen“ oft problematisch sind.

Lass uns Klartext reden über Trading Gruppen!

TEIL 1: WARUM TRADING-GRUPPEN NICHT FUNKTIONIEREN

Das große Problem mit „kostenlosen“ Trading-Gruppen

Du findest sie überall: Telegram, Facebook, WhatsApp, Reddit, Discord. Kostenlose Trading Gruppen versprechen den großen Austausch, die heilige Community, das gemeinsame Wachstum. Klingt verlockend, oder?

Hier die unbequeme Wahrheit: Diese Trading Gruppen funktionieren nicht. Und zwar grundlegend nicht.

Überleg mal: Warum sollte ein wirklich erfolgreicher Trader seine Zeit damit verschwenden, in einer kostenlosen Trading Gruppe permanenten Support zu bieten? Aus reiner Nächstenliebe? Weil er ein philanthropischer Heiliger ist?

Die Antwort ist einfach: Tut er nicht.

Wer in kostenlosen Trading Gruppen aktiv ist, gehört zu einer von drei Kategorien:

  1. Die Blender: Angeblich nur Gewinne, Screenshots von Demo-Konten, großes Maul – wenig dahinter. Jeder Monat ein neuer Lamborghini (zumindest auf Instagram).
  2. Die Verzweifelten: Trader ohne Erfolg, die ihre Bestätigung in der Trading Gruppe suchen. Misery loves company, wie die Amis sagen.
  3. Die Verkäufer: Sie haben ein Coaching, ein Signal-Abo oder einen Broker-Link. Die Trading Gruppe ist ihr Marketing-Funnel.

Jeder hat eine Meinung – die wenigsten haben Ahnung

Das größte Problem in kostenlosen Trading Gruppen? Der Lärm.

Jeder postet seine „Analyse“. Jeder hat DIE Strategie. EUR/USD long? Einer schreit „All-in!“, der nächste „Finger weg!“. Bitcoin bei 60k? „Pump incoming!“ vs. „Das ist der Top, verkauf alles!“

Das Ergebnis: Ein toxischer Mix aus Halbwissen, Wunschdenken und Ego.

Solche Trading-Gruppen ziehen hauptsächlich zwei Arten von Menschen an:

  • Trader mit wenig oder keiner Ahnung (die auf der Suche nach dem heiligen Gral sind)
  • Erfolglose Trader, die etwas verkaufen wollen

Der Lerneffekt? Geht gegen Null.

Warum? Weil jeder einen anderen Ansatz fährt, seine Strategie für die beste hält und daraus bestenfalls Diskussionen mit komischen Ergebnissen entstehen. Schlimmstenfalls verlierst du Geld, weil du dem falschen „Experten“ aus der Trading Gruppe vertraut hast.

Kein Lerneffekt, null Struktur

Selbst wenn du in einer Trading Gruppe nur „zuhörst“ und versuchst zu lernen: Es führt nirgendwo hin.

Warum? Weil jeder einen anderen Ansatz fährt:

  • Der eine tradet Daytrading mit 5-Minuten-Charts
  • Der nächste swingt über Wochen
  • Einer schwört auf Fibonacci, der andere hält das für Hokuspokus
  • „News-Trading ist King!“ vs. „Ignorier die News komplett!“

Das Ergebnis: Du hast zehn verschiedene Meinungen und keine Ahnung, was du umsetzen sollst. Du springst von Strategie zu Strategie und lernst keine richtig.

Copy Trading: Warum „einfach kopieren“ nicht funktioniert

Jetzt kommen wir zu einem der größten Irrtümer überhaupt: „Ich kopiere einfach die Trades der Profis!“ Klingt logisch, oder? Wenn jemand erfolgreich tradet, kopiere ich seine Trades und mache die gleichen Gewinne.

Problem #1: Das Timing.

Selbst wenn du einen echten, erfolgreichen Trader in einer Copy Trading Gruppe kopierst (was schon selten ist), hast du ein fundamentales Problem:

Verzögerung.

Der „Experte“ postet in der Trading Gruppe: „EUR/USD long bei 1.0850“ Bis du das liest, den Trade eingibst und ausführst:

  • Sind 30 Sekunden bis 5 Minuten vergangen
  • Der Kurs steht inzwischen bei 1.0865
  • Dein Entry ist schlechter
  • Dein Risk/Reward verschiebt sich massiv

Noch schlimmer: Du weißt nicht:

  • Wo sein Stop Loss liegt
  • Wo sein Take Profit ist
  • Wie groß seine Position ist
  • Warum er diesen Trade genommen hat
  • Was sein Exit-Plan ist

Er postet vielleicht 2 Stunden später: „Bin raus bei 1.0880, +30 Pips“ Du bist aber erst bei 1.0865 rein – dein Trade läuft vielleicht noch oder ist schon ausgestoppt worden.

Das Ergebnis: Er macht Gewinn. Du machst Verlust. Mit dem „gleichen“ Trade.

Problem #2: Die Betrugsmodelle beim Copy Trading

Jetzt wird’s richtig dreckig. Denn bei Copy Trading Gruppen gibt es zwei perfide Verdienstmodelle, die nichts mit deinem Erfolg zu tun haben:

Modell 1: Gebühren statt Performance, so verdienen Copy Trading Gruppen Geld

Der „Trader“ in der Copy Trading Gruppe verdient nicht an seiner Performance, sondern an der Anzahl der Kopierer. Jeder, der ihn kopiert, zahlt eine monatliche Gebühr oder Provision pro Trade.

Das bedeutet:

  • Ihm ist völlig egal, ob du Gewinn oder Verlust machst
  • Hauptsache, möglichst viele Leute kopieren ihn
  • Je mehr Trades er macht (egal wie sinnlos), desto mehr verdient er
  • Performance? Irrelevant. Gebühreneinnahmen sind der Fokus.

Er wird also nicht versuchen, gut zu traden. Er wird versuchen, so viele Kopierer wie möglich zu sammeln – mit großen Versprechungen, geschönten Stats und aggressivem Marketing.

Modell 2: Der Broker-Kickback-Betrug, die B-Seite

Das ist das absolut Widerlichste, was ich in der Trading-Szene gesehen habe.

So funktioniert’s:

  1. Ein „Trader“ baut sich eine große Follower-Basis in einer Copy Trading Gruppe auf (oft mit anfangs echten Gewinnen)
  2. Er arbeitet mit einem unseriösen Broker zusammen (meist Offshore, kaum reguliert)
  3. Der Broker zahlt ihm eine Provision auf die Verluste der Kopierer
  4. Der „Trader“ beginnt absichtlich, schlechte Trades zu machen
  5. Seine Kopierer verlieren Geld
  6. Der Broker kassiert die Verluste und zahlt 50% als Kickback an den „Trader“

Beispiel:

  • 1.000 Kopierer verlieren durchschnittlich 500 € = 500.000 € Verlust
  • Der Broker behält 250.000 €
  • Der „Trader“ bekommt 250.000 € Provision
  • Konstruktion läuft über Offshore-Holdings → kaum verfolgbar

Das Perfide: Die Kopierer denken, er hatte einfach eine Pechsträhne. In Wahrheit wurde systematisch ihr Geld verbrannt – für Profit.

Es gab in den letzten Jahren mehrere dokumentierte Fälle, wo genau das passiert ist. Teilweise mit Millionenbeträgen. Die Holding-Konstruktionen machen die Täter praktisch unangreifbar.

Gibt es auch seriöses Copy Trading?

Ja, ein paar wenige arbeiten mit festen Limits und automatisierter Ausführung. Aber selbst da hast du das Problem: Dir fehlen die entscheidenden Informationen.

  • Du verstehst nicht, warum ein Trade genommen wurde
  • Du kennst die Strategie dahinter nicht
  • Du kannst nicht einschätzen, ob das Setup noch passt
  • Du bist blind abhängig von fremden Entscheidungen

Copy Trading in Telegram oder WhatsApp Trading Gruppen funktioniert nur, wenn:

  1. Die Ausführung 100% synchron und automatisiert ist
  2. Du die gleiche Positionsgröße handelst
  3. Du die gleichen Ein- und Ausstiegspunkte hast
  4. Du die Strategie dahinter verstehst
  5. Der Trader von seiner Performance lebt (nicht von deinen Gebühren)

In einer Telegram- oder WhatsApp-Gruppe? Vergiss es.

TEIL 2: WIE DICH TRADING GRUPPEN MANIPULIEREN

Die Illusion der Community: Bots, Fake-Accounts und gekaufte Testimonials

Hier wird’s richtig gruselig.

Kostenlose Telegram Trading Gruppen sind voll mit Fake-Accounts. Und ich meine nicht „ein paar“ – ich meine: die Mehrheit der „aktiven“ Mitglieder sind Bots oder bezahlte Schauspieler.

Das funktioniert so:

Eine typische „kostenlose“ Telegram-Gruppe hat 5.000 Mitglieder. Davon sind:

  • 500 echte Menschen (meist komplett passiv, lesen nur mit)
  • 4.500 Bots und Fake-Accounts

Diese Bots posten automatisiert „Erfolgsgeschichten“:

  • „Gerade 2.500 € mit Bitcoin gemacht! Danke an den Admin 🚀“
  • „Mein dritter Gewinn-Trade diese Woche! Diese Gruppe ist Gold wert!“
  • „Hab gerade mein Auto-Leasing abbezahlt durch die Signale hier 💪“

Warum machen sie das?

Weil du als echter User denkst: „Wow, hier verdienen alle Geld. Wenn ich nicht mitmache, verpasse ich was!“

Das Perfide: Die Bots antworten auch aufeinander. Komplette Konversationen werden simuliert:

  • Bot A: „EUR/USD short bei 1.0850?“
  • Bot B: „Gute Idee, bin schon drin mit 0.5 Lot!“
  • Bot C: „Ich warte noch auf die Bestätigung vom Admin“

Alles fake. Alles Theater. Alles, um dir das Gefühl zu geben, du wärst in einer „aktiven, erfolgreichen Community“.

FOMO und Gruppendruck: Die gefährlichste Waffe

„Alle anderen verdienen schon Geld. Nur ich nicht. Ich muss JETZT einsteigen!“

Das ist FOMO – Fear of Missing Out. Und es ist die gefährlichste psychologische Waffe in Trading Gruppen.

So funktioniert die Manipulation:

1. Künstliche Dringlichkeit

  • „Nur noch 3 Plätze frei in der Premium-Gruppe!“
  • „Diese Chance gibt es nur HEUTE!“
  • „Bitcoin steht vor dem Ausbruch – wer jetzt nicht dabei ist, verpasst es!“

2. Social Proof durch Fake-Erfolge

  • Ständig Screenshots von angeblichen Gewinnen
  • „Michael hat gerade 5.000 € gemacht!“
  • „Lisa ist nach 2 Wochen bereits profitabel!“

(Spoiler: Michael und Lisa existieren nicht.)

3. Gruppendynamik Du siehst, wie andere „einsteigen“, „kaufen“, „traden“. Du willst nicht der Einzige sein, der außen vor ist.

Das Gehirn schaltet ab. Die rationale Analyse? Weg. Risk Management? Vergessen. Due Diligence? Keine Zeit, die anderen sind schon drin!

Das Ergebnis: Du tradest nicht mehr nach einem Plan, sondern nach Emotion. Und emotionales Trading ist das schnellste Ticket ins Minus.

Die Wahrheit: Die besten Trades entstehen nicht aus Gruppendruck. Sie entstehen aus Geduld, Analyse und einem klaren Setup. Aber das verkauft sich nicht so gut wie „JETZT EINSTEIGEN!“

🧠 Fun Fact: Der „fremde Setups sind besser“-Bias

Ist dir schon mal aufgefallen, dass du die Analysen, Strategien und Einstiege anderer Trader meist „höher“ oder „wertiger“ einschätzt? Vielleicht haben sie mehr Erfahrung? Eine bessere Strategie? Ein geheimes Wissen, das dir fehlt? Lass es einfach.

In 95 % der Fälle haben die anderen Trader exakt das gleiche Problem wie du. Zusätzlich hast du durch das Nachtraden in Trading Gruppen keinen Lerneffekt. Null. Du machst dich abhängig von fremden Entscheidungen, ohne zu verstehen, WARUM sie funktionieren (oder eben nicht).

TEIL 3: WIE TRADING-GRUPPEN GELD VERDIENEN

Jetzt wird’s interessant. Denn „kostenlos“ bedeutet nicht, dass niemand Geld verdient. Du zahlst nur anders.

Das Pump & Dump Klassensystem

Besonders beliebt in der Krypto-Szene: Krypto Trading Gruppen auf Telegram, die angeblich die „heißesten Coins“ teilen.

💡 Was ist ein Pump & Dump? Simpel: Eine Krypto Trading Gruppe kauft massiv einen Coin (Pump), der Preis steigt, naive Trader springen auf den fahrenden Zug auf – und die Initiatoren verkaufen ihre Position mit fettem Gewinn (Dump). Die Letzten beißen die Hunde.

Warum funktioniert das in Krypto so gut? Es gibt Tausende Altcoins mit geringer Marktkapitalisierung. Die kann man mit relativ wenig Cash massiv beeinflussen.

Das Problem: Der Zeitpunkt. Erwischst du noch den Pump? Oder bist du schon mitten im Dump und kaufst den Bagholdern ihre Taschen ab?

Damit das System funktioniert, brauchen die „Whales“ immer genügend Abnehmer. Sonst steigt zwar der Preis, aber sie können zu diesem Preis nicht verkaufen. Die Lösung? Eine Armee von Kleinanlegern in Telegram Trading Gruppen, die man gezielt beeinflusst.

Das mehrstufige Abzock-Modell:

1. Die Holzklasse – Der kostenlose Bereich Hier findet sich die breite Masse, die auf „kostenlose Infos“ hofft. Die Krypto Trading Gruppe wird für Marketing und hin und wieder kleine „Pump“-Mitteilungen genutzt.

Aber: Diese werden erst VERZÖGERT aktiviert – nachdem der Pump bereits erfolgt ist. Die meisten werden keinen Erfolg haben, selbst wenn sie schnell sind. Sie sind nur dafür da, den Pump zu realisieren. Sie sind das Futter.

2. Die Business Class – Das Abo-Modell Hier zahlt man monatlich für „mehr Pumps“ und „frühere Benachrichtigungen“. Die Chance auf Gewinne ist höher, aber letztendlich sind auch sie oft nur bessere Exit-Liquidität.

3. Die First Class – Die Whales Eine Handvoll Insider, die das ganze Spiel kontrollieren. Sie haben:

  • Die Coins (schon vor dem Pump gekauft)
  • Die Macht, Märkte zu manipulieren
  • Die „Schafe“, die jeden Pump brav kaufen
  • Eine Gruppe, die monatliche Abo-Einnahmen generiert

Diese Teilnehmer greifen doppelt ab: Profit aus dem Trade UND Abo-Einnahmen. Ein geniales Geschäftsmodell – für sie.

Die „Komm in die WhatsApp-Gruppe“-Masche

Du kennst sie: Florian, Jonas oder wie sie alle heißen. Sie posten irgendwelche Gewinne (meist Screenshots vom Demo-Konto), Analysen und pseudo-tiefes Wissen in einer WhatsApp Trading Gruppe.

Das Geschäftsmodell: Entweder gibt es direkt die Hürde „Eröffne ein Konto bei Broker XY“ oder es gibt eine zweite, exklusive Signal Trading Gruppe – zu der du nur Zugang bekommst, wenn du einen Broker-Abschluss tätigst. Über ihren Link, natürlich.

Prinzipiell finde ich dieses Modell noch halbwegs ok – dir entstehen keine direkten Kosten, und den Preis zahlt der Broker.

Aber: Die empfohlenen Broker sind meist offshore-Anbieter mit fragwürdiger Regulierung. Warum? Weil diese bis zu 1.000 € Provision für einen neuen Trader zahlen. Pro Kopf!

Und es wird noch besser: Eine ganz normale Hürde ist, dass du erst „X Trades“ tätigen musst, bevor der Gruppenleiter seine Provision erhält. Deshalb wird in solchen WhatsApp Trading Gruppen auch ständig zum Traden animiert. „Heute ist ein guter Tag!“ – Jeder Tag ist ein guter Tag, wenn der Coach 1.000 € pro aktivem Trader bekommt.

Romance Scamming: Erst die Liebe, dann das Geld

Eine besonders perfide Masche, die gerade massiv zunimmt: „Love & Trade“ – die Kombi aus Flirten und Trading-Betrug.

Romance Scam

So läuft’s ab: Jemand schreibt dich auf Instagram, Tinder oder Facebook an. Attraktiv, charmant, interessiert an dir. Man chattet, baut eine emotionale Bindung auf. Nach ein paar Tagen oder Wochen kommt dann das Thema Trading auf.

„Ich verdiene nebenbei gutes Geld mit Trading. Möchtest du es auch mal versuchen? Ich helfe dir gerne!“

Klingt harmlos, oder? Ist es nicht.

Die Masche:

  1. Emotionale Bindung aufbauen (teilweise über Wochen)
  2. „Trading“ als Lifestyle verkaufen – nicht als Verkaufspitch, sondern als „Ich zeig dir einfach, was ich mache“
  3. Dich zu einer bestimmten Plattform oder Trading Gruppe führen
  4. Dort entweder direkt abzocken oder dich an einen „Experten“ weiterleiten

Besonders gefährlich: Diese Betrüger arbeiten mit emotionaler Manipulation. Sie wissen, dass Menschen, die sich einsam fühlen oder gerade auf der Suche nach Verbindung sind, anfälliger sind.

Fun Fact: Die Person, mit der du chattest, ist in 90% der Fälle nicht die Person auf den Bildern. Oft sind es organisierte Banden aus Südostasien oder Osteuropa, die mit gestohlenen Profilen arbeiten.

TEIL 4: RECHTLICHE LAGE – WAS DIE BAFIN SAGT

BaFin warnt massiv vor Trading-Gruppen

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) warnt seit Monaten eindringlich vor betrügerischen Trading-Gruppen auf WhatsApp und Telegram. Die Warnliste wird praktisch wöchentlich länger.

Das typische Schema laut BaFin:

  1. Werbeanzeigen auf Social Media mit angeblichen „Finanzexperten“
  2. Aufforderung, einer WhatsApp Trading Gruppe oder Telegram Trading Gruppe beizutreten
  3. Aufbau von Vertrauen durch „Seminare“ und anfängliche kleine Gewinne
  4. Vorstellung eines „innovativen Finanzinvestitionssystems“ mit Renditeversprechen bis zu 700%
  5. Druck zu immer höheren Einzahlungen
  6. Auszahlungen werden unmöglich gemacht

Aktuelle Fälle (Stand 2025):

Die BaFin hat in den letzten Monaten vor dutzenden konkreten Trading-Gruppen gewarnt, darunter:

Das Perfide: Die Betrüger nutzen Identitätsdiebstahl. Sie geben sich als bekannte, regulierte Unternehmen oder deren Mitarbeiter aus, um Vertrauen zu schaffen.

Pump & Dump: Die rechtliche Situation

In Deutschland gilt Pump & Dump als Marktmanipulation – theoretisch strafbar nach § 119 Wertpapierhandelsgesetz (WpHG).

Das Problem: Die Durchsetzung ist extrem schwierig.

Laut Wikipedia muss der BaFin ein Vorsatz zur Kursmanipulation nachgewiesen werden. Das „Schönreden“ von Wertpapieren ist durch die Presse- und Meinungsfreiheit grundsätzlich gedeckt.

Der BGH hat 2003 geurteilt (Aktenzeichen 1 StR 24/03): In Deutschland gilt der Grundsatz „Disclose or Abstain“ – also entweder Interessenkonflikte offenlegen oder sich raushalten.

Prominentes Beispiel: Markus Frick verschwieg bei Aktien-Kaufempfehlungen seinen Interessenkonflikt und verkaufte für über 760 Millionen Euro Aktien. Urteil: 1 Jahr und 9 Monate Bewährungsstrafe.

Bei Kryptowährungen ist es noch komplizierter:

Ein Urteil des Kammergerichts Berlin von 2018 stellte fest: Kryptowährungen fallen nicht unter die Definition von „Finanzinstrumenten“ in der EU-Marktmissbrauchsverordnung (MMVO).

Das bedeutet: Pump & Dump bei Krypto ist in einer rechtlichen Grauzone – die klassischen Verbote des Wertpapierhandels greifen nicht automatisch.

ABER: Ab dem 30. Dezember 2024 ändert sich das durch die Markets in Crypto-Assets Regulation (MiCAR). Pump & Dump bei Krypto wird europaweit explizit verboten.

Was du tun kannst, wenn du betroffen bist

  1. Dokumentiere alles: Screenshots, Chatverläufe, Transaktionen
  2. BaFin informieren: Zwar kann die BaFin dir nicht individuell helfen, aber sie sammelt Fälle
  3. Polizei einschalten: Anzeige erstatten (auch wenn grenzüberschreitend schwierig)
  4. Rechtsanwalt konsultieren: Spezialisierte Kanzleien wie Kanzlei Herfurtner oder anwalt.de können helfen

Wichtig: Die meisten Täter sitzen im Ausland. Die Erfolgsaussichten sind begrenzt, aber jede Meldung hilft, das System sichtbarer zu machen.

Steuern nicht vergessen

Falls du tatsächlich in Trading Gruppen Gewinne gemacht hast (was selten ist): Versteuern nicht vergessen!

Ab 2026 greift das Kryptowährung-Steuertransparenzgesetz (KStTG). Krypto-Börsen müssen dann alle Transaktionen an das Finanzamt melden.

Wer bisher nichts erklärt hat: Selbstanzeige nach § 371 AO kann strafrechtliche Konsequenzen vermeiden. Steuerhinterziehung ist nach § 370 Abgabenordnung strafbar – mit Geld- oder Freiheitsstrafen.

TEIL 5: SELBST „SERIÖSE“ TRADING GRUPPEN SIND PROBLEMATISCH

„Trading-Erfahrungsgruppen“ – Die dunkle Seite

Jetzt kommen wir zu den angeblich „seriösen“ Gruppen: Erfahrungsgruppen zu Trading-Ausbildungen, Coaches und Anbietern. Klar, sie sind wichtig. Die Trading-Szene ist voll mit schwarzen Schafen, und Austausch ist grundsätzlich wertvoll.

Aber wer geht in solche Gruppen?

  • Trader, die auf der Suche sind (und damit anfällig für das nächste Angebot)
  • Coaches, die etwas verkaufen wollen
  • Und vor allem: Teilnehmer, die ihren Unmut kundtun wollen

Die Teilnehmer von Coachings, die wirklich etwas zu sagen hätten – die erfolgreich umsetzen, was sie gelernt haben – die haben besseres zu tun. Nämlich traden.

Das führt zu einem massiven Bias: In Erfahrungsgruppen sind überproportional viele unzufriedene Menschen. Und die lautesten sind meistens die, die nicht umgesetzt haben, was man ihnen beigebracht hat.

TEIL 6: DIE LÖSUNG

Was also machen?

Klar, ich verstehe den Drang, sich auszutauschen. Gerade am Anfang ist die Verunsicherung groß. Du willst wissen: „Mache ich das richtig? Bin ich auf dem richtigen Weg?“

Die harte Wahrheit: 90 % der Trader da draußen werden nicht erfolgreich sein. Oder sie machen wesentlich weniger Performance, als sie dir erzählen oder du dir vorstellst.

Trading ist ein einsames Hobby – oder irgendwann ein einsamer Beruf.

Selbst ich vermeide den Austausch mit anderen Trading-Profis. Nicht aus Arroganz, sondern weil es keinen Sinn macht. Die Unterschiede zwischen Trading-Stilen sind so fundamental, dass sich bis auf allgemeine Erfahrungen selten ein sinnvoller Austausch ergibt.

Und das MUSS es auch nicht!

Was du stattdessen tun solltest

Wenn du wirklich erfolgreich traden willst:

  1. Such dir EINEN Ansatz und bleib dabei. Nicht zehn Strategien gleichzeitig.
  2. Lern von jemandem, der nachweislich erfolgreich ist – und zwar mit SEINEM eigenen Geld, nicht mit deiner Kursgebühr.
  3. Vermeide kostenlose Trading Gruppen. Wenn du unbedingt Austausch willst, such dir eine bezahlte, moderierte Community mit echten Profis. Und selbst da: Vorsicht.
  4. Trau deinem eigenen System. Trading ist am Ende des Tages: Du, dein Chart, dein Plan. Keine WhatsApp Trading Gruppe wird das für dich übernehmen.
  5. Akzeptiere die Einsamkeit. Das ist kein Bug, das ist ein Feature. Die besten Trader arbeiten alleine.

Aber wie bleibe ich dann informiert? Der WhatsApp Newsletter als Alternative

Jetzt fragst du dich vielleicht: „Ok Phil, keine Trading Gruppen. Aber wie bleibe ich dann auf dem Laufenden?“ Hier ist der Unterschied zwischen Gruppen-Chaos und wertvollen Inhalten:

Ich habe einen WhatsApp Newsletter. Und das ist bewusst KEIN Gruppen-Chat, sondern ein klassischer Newsletter – nur eben über WhatsApp statt E-Mail.

Was ist der Unterschied?

✅ Kein Gruppen-Gelaber – Es ist ein Broadcast-Kanal. Du kannst nicht antworten, es gibt keine Diskussionen, kein Chaos.

✅ Ich sehe deine Nummer nicht – Außer wir stehen bereits im direkten Kontakt. Deine Privatsphäre bleibt geschützt.

✅ Kostenlos – Keine Abo-Fallen, keine versteckten Kosten. Einfach kostenlos.

✅ Jeder hat WhatsApp – Keine neue App, keine Anmeldung. Du nutzt, was du eh schon hast.

✅ Du schaust rein, wann DU willst – Keine FOMO, kein Druck. Die Inhalte bleiben da, du liest sie, wenn es passt.

Was bekommst du?

  • Marktanalysen – Meine Einschätzung zur aktuellen Lage
  • Videos – Kurze Erklärungen und Chart-Analysen
  • Voice Nachrichten – Wenn ich unterwegs bin oder schnell was teilen will
  • Exklusive Tools – Dinge, die ich sonst nur meinen Schülern zeige
  • Podcast-Updates – Neue Folgen von „Back to the Trade“

Was bekommst du NICHT?

  • Keine Trading-Signale („EUR/USD jetzt long!“)
  • Keine Broker-Empfehlungen mit Affiliate-Links
  • Keine Fake-Testimonials
  • Keinen Verkaufsdruck

Es ist ein Newsletter. Regelmäßige, ehrliche Inhalte. Von mir. Ohne Bullshit.

Das ist der Unterschied zwischen Information und Manipulation.

👉 Hier zum WhatsApp Newsletter anmelden!

Fazit: Verschwende deine Zeit nicht mit Trading Gruppen

Trading Gruppen sind in 95 % der Fälle reine Zeitverschwendung. Im besten Fall lernst du nichts. Im schlechtesten Fall verlierst du Geld, weil du irgendwelchen selbsternannten Gurus in Telegram Trading Gruppen oder WhatsApp Trading Gruppen nachtradet, die selbst keinen Plan haben.

Die wenigen erfolgreichen Trader? Die hängen nicht in kostenlosen Telegram-Gruppen rum. Die haben ein funktionierendes System, eine klare Strategie – und besseres zu tun, als dir jeden Trade zu erklären.

Trading ist einsam. Gewöhn dich dran.

Moment mal, Phil – du hast doch selbst eine Community?

Stimmt. Erwischt.

Ja, ich bin Coach. Und ja, ich habe eine Telegram-Community.

ABER: Da kommen ausschließlich meine Schüler rein. Teilnehmer, die ich stellenweise seit 7 Jahren begleite. Nicht irgendwelche Random-Trader, die gerade Bock auf „Signale“ haben.

Der entscheidende Unterschied: Alle handeln den SELBEN Ansatz.

Deshalb wirst du verstehen, was die anderen Teilnehmer handeln. Und du wirst verstanden. Es gibt keine 15 verschiedenen Strategien, kein Chaos, kein „meine Methode ist besser als deine“-Gelaber.

Ein System. Eine Sprache. Ein klarer Plan.

Und nein, kostenlos ist das sicher nicht. Warum auch?

Und ja, ich/wir haben Trading-Performance. Frag mich danach.


Du willst Trading lernen, das wirklich funktioniert – ohne Gruppen-Gelaber und Telegram-Chaos? Dann schau dir an, wie wir bei Kagels Trading arbeiten: Klare Strategien, echte Marktlogik, ohne Schnickschnack.

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